Auszüge aus der Konferenz von Gregorian Bivolaru, Costinesti 1997
Die Zeit verschlingt alles, außer diejenigen, die Unsterblichkeit erlangt haben. Man kann sagen, dass sich der Mensch Gott annähern kann, wenn er all sein Tun Gott widmet. In dem Augenblick, in dem er die Früchte seiner Handlungen Gott anbietet, und Gott dieses Geschenk als eine Frucht annimmt, die nicht vom Handelnden benutzt wird, sondern von Gott, in diesem Moment wird der Mensch nahe bei Gott sein, bei dem Ewigen, und er lebt – in einem gewissen Ausmaß – ebenso wie Gott. In diesem Augenblick kann der Mensch die Umarmung Gottes als Vater fühlen, und er kann erkennen wie es ist, Gott zu umarmen.
Das ist eine essentielle Angelegenheit, und wir sollten nicht vergessen, die Früchte Gott zu opfern; so werden wir fähig, diesen göttlichen Zustand zu fühlen. Nach der Widmung werden wir fühlen, dass sich Gott Selbst durch uns manifestiert, und auf diese Weise können wir seine Inspiration, Gnade und Kraft fühlen, und wir werden von den Ketten des Karma befreit sein. Viele Menschen fürchten ihre Handlungen. Warum? Weil Handlungen, die nicht Gott gewidmet sind, die Menschen in Ketten legen. Früher oder später, in dieser oder in einer künftigen Existenz, werden diese Handlungen ihren Urheber zwingen, die Konsequenzen daraus zu erleiden. Falls die Handlung schlecht war, werden die Früchte bitter schmecken. Aber selbst wenn die Person gute Handlungen vollbrachte, wird sie gezwungen sein, zu inkarnieren, wiederzukehren und die Früchte zu empfangen.
Aus Sicht der Weisen und Heiligen ist sogar diese Situation eine Fessel. Deshalb lässt uns Jesus in der Parabel vom Wein klar werden, dass wir sogar durch Handlung Befreiung erlangen können. Aus diesem Grund werden wir, wenn wir die Früchte unserer Handlungen an Gott widmen und wenn Gott sie annimmt, wenn wir spüren, dass Gott diese Früchte akzeptieren wird, wenn wir die Gnade des Göttlichen fühlen, das diese Früchte, dieses Geschenk annimmt; dann werden wir die göttliche Gnade spüren und gleichzeitig werden uns diese Handlungen nicht mehr binden. In diesen Situationen werden wir nicht mehr inkarnieren. Aber wenn wir dies vergessen, werden wir gezwungen sein, diese Früchte anzunehmen, ob wir wollen oder nicht. Selbst wenn wir wunderbare Früchte erhalten und wir reinkarnieren in ein glückseliges Leben, können wir dieses trotzdem nicht verhindern. Der Mensch kann den Zustand der Höchsten Glückseligkeit erreichen, kann eine große Aufladung verspüren und die Göttliche Manifestation fühlen. Die einzige Bedingung ist, nicht zu vergessen, unsere hauptsächlichen Handlungen dem Göttlichen zu widmen.
Und weil wir gerade diesen Aspekt diskutieren, es ist für Euch besonders wichtig, besonders wenn ihr mit Eurer/m Geliebten zusammen seid, ehe ihr Euch körperlich liebt ist es sehr wichtig, dass Ihr widmet, auch wenn Eure Verschmelzung ekstatisch, erhaben oder wundervoll sein wird. Aber wenn ihr die Widmung richtig ausführt und eine Antwort vom Göttlichen erhaltet, ist diese Widmung 24 Stunden gültig, anders gesagt könnt ihr mit derselben Person innerhalb 24 Stunden ohne erneute Widmung wiederholt Liebe machen.
Ich sage Euch das, weil es immer noch Menschen gibt, selbst in fortgeschrittenen Yogajahren und – wie ich zugeben muss – sogar unter den Yogalehrern, die darin versagen, diese Widmung durchzuführen. Das bedeutet, dass sie sogar jetzt nicht verstanden haben, dass es grundlegend ist, solche Augenblicke zu widmen. Wenn Ihr mit einem solchen Menschen zu tun habt, schlage ich vor, dass Ihr anhaltet, gleichgültig welche Gefühle Ihr habt oder wie die Umstände sind. Ihr solltet vermeiden, mit einem solchen Menschen körperliche Liebe zu machen, auch wenn Ihr riskiert, als „seltsam“ betrachtet zu werden. Denn wenn Ihr so handelt, habt ihr – vom spirituellen Gesichtspunkt betrachtet – die Bedeutung der Widmung wirklich korrekt verstanden.
Durch die Widmung können die zwei Liebenden wahrhaft glückselige Zustände erreichen, aber wer vergisst zu widmen, zentriert sich nicht in Gott und hilft Euch nicht dabei (falls Ihr das beabsichtigt hattet). Unter solchen Umstanden schlage ich vor, dass Ihr einfach stoppt. Das wird positive Auswirkungen auf Euch und sogar auf die Person haben, die Euch dazu verleiten wollte, in eine karmische Falle zu tappen.
Dieses Problem ist sehr ernst, auch wenn Ihr versucht seid, es als gegenstandslos anzusehen. Es ist für Euch wichtig zu wissen, dass dann, wenn ihr einen Liebesakt nicht gewidmet habt, auch wenn er mit Kontinenz (ohne Ejakulation) geschah, selbst wenn diese Kontinenz sehr erfolgreich ist und riesige Energien aufsteigen lässt, wenn Ihr in diesem Leben nicht befreit werdet, habt Ihr eine gute Chancen, vier bis fünf Mal für jeden Liebesakt ohne Widmung wiedergeboren zu werden. So müsst Ihr die süßen und unvermeidbaren Früchte Eurer Handlung schmecken.
Ich lege hierauf sehr viel Wert, weil es immer noch Yogis gibt, die auf ihre sehr fragile Kontinenz zählen und manchmal wagen sie es sogar zu mir zu kommen und erzählen mir, es sei ein ganz spontaner Akt gewesen, dass sie trotzdem Gott gespürt hätten und dass keine Notwendigkeit für eine Widmung gewesen sei, usw.. Aber all das sind Verirrungen. Wenn die traditionellen Texte über Karma sprechen, sagen sie alle, dass der einzige Moment, in dem der Mensch von Karma befreit werden kann, dann ist, wenn er klar und vernehmlich die Früchte seiner Handlungen Gott widmet. Alle anderen Manifestationen sind Verirrungen, selbst wenn Euch jemand erzählen sollte, es sei nicht notwenig, dass Ihr Eure Früchte Gott anbietet.
Ich möchte Euch auch noch vor einer Dummheit anderer Art warnen: es gibt Leute, die sagen: „ich habe vergessen, die Widmung vorher vorzunehmen, aber ich mache sie nach dem Liebesakt.“ Eine solche Widmung ist völlig fehlplaziert und hat absolut keinen Wert, selbst wenn Ihr sie ununterbrochen fünf, acht oder zehn Stunden lang durchführen würdet. Das liegt daran, dass es ein Gesetz des Beginnens gibt, das besagt, dass sich Gott Selbst in das einbringt, was Ihr simultan mit Ihm durchführt. Gott wird nichts ändern, was Ihr egozentrisch und dumm getan habt.
Es gibt einige Fragen zur Widmung, die ich beantworten werde, weil ich das für einen extrem wichtigen Punkt halte. Aber bevor ich antworte, möchte ich Eure Aufmerksamkeit auf einen anderen sehr bedeutenden Aspekt lenken: Einige denken, dass es nicht notwendig wäre, wenn sie eine Widmung am Morgen für den gesamten Tag vorgenommen haben, noch einmal die Widmung durchzuführen, wenn sie zum Beispiel dabei sind, sich körperlich zu lieben. Das ist absurd – die morgendliche Widmung ist nur eine allgemeine Widmung, die sich auf Eure allgemeine Integration während des Tages bezieht, aber wichtige Handlungen wie körperliche Liebe erfordern eine spezielle, eindeutige und präzise Widmung. Deshalb, wenn man bedenkt, dass eine Widmung nicht mehr als fünf Minuten benötigt (eine Minute für weniger wichtige Handlungen), empfehle ich also, dass Ihr sie durchführt. Dies wird einen höchsten Einfluss auf Eure spirituelle Entwicklung haben und Euch in das, was Karma Yoga genannt wird, integrieren, das heißt sofortiges Yoga, welches Euch erlaubt, dem Unendlichen und Gott nahe zu sein.
Die erste Frage: Wie wird die Widmung einer Handlung wirksam vollzogen?
Hauptsächlich wird sie mit völliger Aufrichtigkeit vollzogen und sie ist wie eine Gabe an Gott, wie ein Geschenk, das man Ihm gibt, die Früchte der Handlung werden Ihm übergeben. Um ein Beispiel zu geben, lasst uns mit etwas Einfachem beginnen. Sagen wir, Ihr wacht irgendwann morgens auf und beschließt, Milch für Eure Mutter zu kaufen. Ihr zieht Euch an, nehmt das Geld und eine Tasche in die Hand und geht Milch für Eure Mutter kaufen. Ihr denkt dabei: die Frucht der Handlung, die ich jetzt vollbringe, ist für meine Mutter, die sehr glücklich darüber sein wird, dass ich Milch für sie kaufe. Diese Handlung ist nicht für mich, ich mag Milch nicht einmal, aber ich tue es dennoch, weil meine Mutter Milch mag und glücklich sein wird, wenn sie von der Arbeit zurückkommt und zwei Liter Milch sieht, die ich für sie gekauft habe. Wenn sie kommt, werde ich zu ihr sagen: „Mutter, ich gebe dir diese zwei Liter Milch. Sie sind für Dich.“ In diesem Fall wird die Handlung, loszugehen und Milch zu kaufen und sogar die Milch, die wir kauften, dazu benutzt, Eurer Mutter einen Gefallen zu tun. Wir können innerlich froh sein, dass Mama froh ist, aber dennoch, die Freude, die sie empfindet, weil wir ihr Milch gekauft haben, gehört vollständig ihr selbst.
Auf dieselbe Weise sollten wir, wenn wir die Früchte einer Handlung Gott anbieten, mit der Offenherzigkeit eines Kindes das widmen, was eigentlich uns gehören sollte, oder das, was nach der Handlung folgen sollte, sodass es nicht auf uns zurückfällt, weil es Gott geopfert ist. Selbst wenn wir keine komplexen metaphysischen Theorien kennen, werden wir, wenn wir so handeln, in dem Augenblick, in dem wir die Früchte der Handlung Gott schenken oder daran denken, innerlich einen unbeschreiblichen Zustand der Verschmelzung erleben und wir werden von einem transzendenten, ekstatischem Fluss erfüllt sein, der sich in unserem Wesen stets von oben nach unten manifestiert. Wir fühlen, wie er durch unseren Scheitel einströmt, uns durchdringt und unser Wesen mit diesem Strom von Gnade überflutet. Dies ist die Antwort, dass das, was wir als Frucht angeboten haben, vom Göttlichen angenommen wurde.
Dieser Zustand bestätigt, dass die Widmung erfolgreich war, und dann wissen wir, dass die Handlung, die wir vollziehen werden, von Gott inspiriert ist, von Ihm unterstützt wird, Ihm völlig zugehörig ist, und dass wir nur ein Instrument sind, durch das sich Gottes Kraft manifestiert. So sind wir nur ein Instrument und Gott ist derjenige, dem es zugute kommt. Die Früchte gehören Ihm, sowohl die, die nach einer Stunde eintreten ebenso wie die, die nach 5 Jahren, 10 Jahren, 100 Jahren, 200 Jahren, 800 Jahren eintreten; alle diese Früchte gehören völlig Ihm.
Wir müssen die Früchte unserer Handlungen im Voraus Gott opfern, in einem Zustand der Aufrichtigkeit. Und wenn wir diese verklärende, erhebende, ekstatische Antwort verspüren, die Kraft und Stärke und vielleicht sogar hilfreiche Gedanken schenkt, die gerade ausgeführte Handlung zu verbessern; so können wir sagen, dass wir wahrlich die Frucht unserer Handlung Gott gewidmet haben und dass sie angenommen wurde.
Wenn Eurer Widmung nicht diese Antwort folgt, bedeutet dies, dass das Göttliche die betreffende Handlung nicht akzeptiert, und wir sollten sie nicht ausführen. Wir hören auf, weil etwas falsch ist. Wenn Gott unser Geschenk nicht annimmt, bedeutet das, dass etwas nicht in Harmonie ist, entweder in uns oder in dem Wesen, mit dem wir die Handlung vollziehen wollen, oder der betreffende Moment kann auch eine schlechte Zeit für diese Handlung sein. Die Abwesenheit der integrierenden Antwort lässt uns verstehen, dass diese Gabe nicht empfangen wird. Dann sollten wir anhalten, denn wenn wir sie trotzdem durchführen, werden uns ihre Früchte notwendigerweise binden, und wir hätten keine andere Möglichkeit, als sie durch eine künftige Reinkarnation zu empfangen. Das ist unvermeidlich.
Wenn wir widmen, bedeutet das, dass die jeweilige Handlung keine weiteren karmischen Effekte haben wird?
Diese Feststellung ist wahr, vorausgesetzt, dass die Widmung korrekt durchgeführt wird und natürlich, dass Gott antwortet. Es reicht nicht zu sagen: „Gott, ich opfere Dir heute die Früchte meiner Handlungen!“ Wenn wir anschließend nicht die Antwort als einen Zustand ekstatischer Verschmelzung mit Gott spüren, kann nicht gesagt werden, dass wir wahrhaftig die Widmung durchgeführt haben und dass wir nicht von den Früchten unserer Handlungen verkettet werden. Aufgrund unserer Handlung werden wir gezwungen zu reinkarnieren, um die Früchte dieser Handlung zu verspeisen.
Deshalb genügt es nicht, zu widmen, wir müssen auch fühlen, dass unsere Widmung angenommen wurde; und das zeigt sich nicht notwendigerweise als das Erscheinen einer inneren Stimme, die sagt: „Ja, mein Sohn, so ist es gut!“ Es ist ein innerer Zustand, ein unaussprechlicher Zustand, der deutlich und ohne jeden Zweifel eintritt, wie etwas Erhebendes, Verklärendes, das uns für den Bruchteil einer Sekunde oder sogar kontinuierlich einige Minuten lang göttlich macht, und das wirklich zeigt, dass wir fortfahren und diese Handlung ausführen können, weil – wie ich bereits sagte – eine Handlung, die bereits ausgeführt wurde, niemals im Nachhinein Gott gewidmet werden kann. Das ist unmöglich, und Ihr könnt auch sicher sein, dass Gott niemals schlechte Handlungen annimmt, die ihr ausführt und dabei sagt; „Wenn ich widme, hat das keine Bedeutung, denn jetzt widme ich diesen Akt schwarzer Magie Gott, den ich durchführe, um meinen Nachbarn umzubringen, der mir Schwierigkeiten macht. Wenn ich das tue, wird Gott das annehmen und mir sogar helfen, und ich werde kein Karma daraus haben und so werde ich ein gefürchteter schwarzer Magier, weil all meine schlechten Handlungen ja Gott gehören. Das einzige, was ich tue, ist, den Nutzen einzustreichen, weil Gott diesen Mann mit meiner Hilfe umgebracht hat!“ NEIN!
Bitte füttert nicht solche Wahnvorstellungen Eures törichten Verstandes, weil so etwas außer Frage steht. Gott unterstützt solche Handlungen nicht, und selbst wenn Ihr sie widmet, wird die Antwort NEIN sein. Dasselbe gilt für verirrte, paranoide Handlungen, zu denen Euch eventuell andere dämonische oder satanische Kräfte anstiften. Es genügt nicht, zu geben, diese Gabe Eurer Handlungen muss auch angenommen werden, weil Ihr nicht denken dürft, dass das Göttliche irgendwelche Abweichungen akzeptieren wird.
Wenn wir eine bestimmte Handlung widmen wollen, die unsere Transformation zum Ziel hat, zum Beispiel eine Handlung der mentalen Reinigung, oder was auch immer wir als notwendig erachten, welche Auswirkungen hat dann eine derartige Widmung?
Wenn die Früchte der Handlung wahrhaftig dem Göttlichen geopfert wurden, kann diese Widmung nur Göttliche Früchte tragen, mit vollständiger Befreiung von den Früchten der Handlung, die wir durchführen, und gleichzeitig führt das dazu, dass sich Gott durch uns manifestiert und das vollbringt, was wir Ihm gewidmet haben. So öffnen wir uns für Gott. Wenn Ihr zum Beispiel eine Asana-Sitzung widmet und Ihr widmet deren Früchte dem Göttlichen, öffnen wir uns dadurch zweifellos noch stärker und Seine Gnade, Kraft, Inspiration und Energie werden unser Wesen danach durchfluten und die Qualität der erlangten Zustände wird in diesem Fall außergewöhnlich sein.
Deswegen ist es so wichtig, dass wir die Früchte unserer Handlungen Gott widmen. Dann erhalten wir vom Göttlichen die Kraft, Inspiration und alle Hilfe, so dass unsere Handlung in die Göttliche Harmonie integriert sein wird. Wenn wir vergessen sollten, zu widmen, würde das bedeuten, dass die entsprechende Handlung, selbst wenn es eine spirituelle ist, aus den eigenen Kräften heraus vollzogen wird, es wird eine egoistische Handlung sein, die dann anschließend auch karmische Effekte erzeugen wird. In einer solchen Situation werden wir die Früchte dieser Handlung in einer künftigen Inkarnation bewältigen müssen, in der wir dann den exakten Ausgleich für das, was wir getan haben, bekommen werden. In einer derartigen Situation, falls wir keine Befreiung erlangt haben, werden wir reinkarnieren und zum Beispiel in einem Ashram leben und aus der dortigen spirituellen Umgebung Nutzen zu ziehen, aber diese Reinkarnation wird zwingend sein. Wir können ihr nicht entfliehen, wenn wir zum Beispiel Menschen in eine bestimmte kosmische Kraft eingeweiht haben, und haben dabei einmal, zweimal, dreimal, fünfmal die Widmung vergessen; sagen wir beispielsweise, wir haben 6.000 Menschen eingeweiht, aber dies in egoistischer Absicht getan; dafür werden wir vielleicht zwanzig Mal in verschiedenen Ashrams dieses Planeten reinkarnieren, oder auf anderen Planeten, auf denen wir Nutzen aus dem dortigen spirituellen Klima ziehen müssen, so wie wir es verdienen. Das geschieht zwangsweise und wir können dem nicht entfliehen und sagen „Ich will nicht mehr, Ich habe genug davon!“ Deshalb müssen wir – ob wir wollen oder nicht – diese Konsequenzen aus unserer Handlung tragen.
Selbst wenn wir sechs Millionen Menschen einweihen und dabei die Widmung durchführen, kommt die Energie von Gott, und wir werden uns nicht erschöpft, ausgelaugt oder am Ende fühlen, sondern wir fühlen, dass wir integriert sind, dass unsere Handlung fließend ist, dass uns eine unbegrenzte Kraft unterstützt, und schließlich erkennen wir, dass wir frei sind, dass wir keine Konsequenzen aus unserer Handlung zu erwarten haben, weil sie keine Frucht hervorbringt. So werden wir nicht gezwungen sein, zu reinkarnieren wie in der anderen Situation, wenn derjenige, der dieselbe Einweihung vollzogen hat, vergaß, sie Gott zu widmen.
Es gibt zwei unterschiedliche Handlungen, die einen Ignoranten dazu bringen könnten, von außen betrachtet zu sagen: „Das ist dasselbe.“ Der Hauptunterschied liegt darin, dass Einer widmet und der Andere nicht. Beide machen zum Beispiel eine Einweihung in Tara in zwei verschiedenen Städten. Der eine wird am Ende erschöpft sein, ausgelaugt, weil er aus seiner eigenen Energie heraus gearbeitet hat, und der andere wird in der Lage sein, 10.000 weitere Menschen einzuweihen, nachdem er mit den 6.000 geendet hat. Warum? Weil er im ersten Fall aus den Kräften heraus funktioniert, die dem Ego angehören, als individuelles Wesen, während er im zweiten Fall in den göttlichen Standpunkt integriert ist und all die Energie von dieser kosmischen Kraft kommt. Wenn er widmet, ist er bereits in einen Kreislauf integriert, in dem sich Gott durch ihn manifestiert. Im anderen Fall steht er alleine da. Er könnte zu dieser speziellen Kosmischen Kraft Kontakt aufnehmen, aber die Lebenskraft seiner Unterstützung kann zerbrechen.
Wenn beispielsweise jemand diese Einweihung gibt und acht Stunden lang auf den Beinen steht, wenn er die Widmung durchführt, wird er sich überhaupt nicht müde fühlen. Falls er die gleiche Handlung jedoch ohne Widmung vollzieht, wird er nach 2-3 Stunden bemerken, dass seine Füße zu schmerzen beginnen. Selbst wenn er eine spirituelle Handlung durchführt, verlässt ihn seine physische Energie. Warum? Weil er mit dem Ego, mit seiner Individualität arbeitet. Wenn er widmet, arbeitet er mit Energie von Gott, die auch das wenige ausgleicht, dass er selbst auf seiner persönlichen Energieskala mitbringt; statt ihn zu unterstützen, zwei Stunden zu stehen, kann diese Energie ihn sogar 14-20 Stunden aufrecht halten, weil ihn schließlich Gott unterstützt und das einzige, was er bemerkt, ist, dass er nicht müde wird und sich wundert, wie er das gemacht hat. In der anderen Situation wird er müde und muss aufhören; warum? Weil er nicht in Verschmelzung mit Gott ist.
Im Fall eines Liebesaktes mit einer Person, die nicht Yoga praktiziert, reicht es dann aus, wenn nur derjenige, der Yoga praktiziert, die Widmung durchführt?
Ja, das reicht aus, ist aber zwingend erforderlich. Und wenn Ihr mit einer Person zusammen seid, die argwöhnisch ist und das Gefühl hat, dass es seltsam sei, 3-4 Minuten lang die Hände zu halten, könnt Ihr die Widmung alleine durchführen: geht beispielsweise zur Toilette und führt die Widmung für sie mit durch, stellt Euch ihr Gesicht vor, denkt sogar, dass sie vor Euch stehen würde und Ihr eure Hände haltet, und Ihr werdet diese Verschmelzung, die Antwort Gottes, spüren.
Wenn Ihr keine Antwort erhaltet, dann unterlasst diese Handlung, weil dies zeigt, dass etwas falsch ist. Entweder ist jene Person krank, oder sie hat wer weiß was für eine karmische Vergangenheit, die es ihr nicht erlaubt, diese Handlung mit Euch durchzuführen. Gott weiß, was mit ihr ist, aber es ist klar, dass Ihr Euch nicht einmischen solltet. Ihr solltet aufhören, selbst wenn es aufregend und leidenschaftlich war. Sprecht über etwas anderes und versucht es später oder am nächsten Tag noch einmal, vielleicht war es nur nicht der richtige Moment. Wenn Ihr es noch einmal versucht und es ist genauso, ist es klar, dass man mit dieser Person keine gewidmete Liebe machen kann und man sollte es dann auch nicht tun.
Diejenigen, die immer noch Probleme mit der Kontinenz haben, sowohl Männer als auch Frauen, sollten in Betracht ziehen, dass eine Widmung, die von Gott empfangen wurde, ganz bedeutend dabei hilft, Eure Kontinenz zu verbessern. Es gab sogar einige Personen, die mir nach ihrer ersten Widmung erzählten, dass sie eine starke Zunahme ihrer Selbstkontrolle bemerkt hätten, als sie die Früchte ihrer Liebesverschmelzung Gott oder einer bestimmten Kosmischen Kraft widmeten, obwohl ihre Kontinenz ziemlich schwach ausgeprägt war. Einige sagten, es hätte Momente gegeben, als sie kurz vor dem „Point-of-no-return“ standen und sich wunderten, wie es kommt, dass sie nicht ejakulierten – so als ob ein wundersames Etwas ihnen irgendwie geholfen hätte, sie unterstützt hätte, so dass sie weiter lieben konnten, ohne die Kontrolle zu verlieren.
Es ist wert, diesen Aspekt im Gedächtnis zu halten, weil er Euch gewaltig helfen kann. Selbst der Zustand, in den Ihr kommt, wenn Ihr die Früchte Gott oder einer Kosmischen Kraft widmet, verändert Euch sehr stark zum Besseren. Die Person, mit der Ihr Liebe macht, wird harmonischer, er oder sie wird auch einen Zustand größeren Glücks fühlen. Das finale Gefühl von Harmonie, von Verschmelzung, von Erfüllung, von Ausweitung des Bewusstseins, wird bedeutend stärker intensiviert und die Verfeinerung der Zustände ebenfalls. All diese Aspekte sind zu Eurem Nutzen.
Das Einzige ist, dass die Früchte dieser Handlung nicht Euch gehören, aber der Nutzen, den Ihr daraus erhaltet, ist gewaltig und das sollte Euch zu der Entscheidung führen, niemals zu vergessen zu widmen und natürlich erst zu beginnen, nachdem Ihr diese innere Antwort erhalten habt.
Kann der androgyne Zustand erst erreicht werden, wenn man den Zustand der Vollkommenheit erreicht hat?
Ihr solltet wissen, dass der androgyne Zustand die Erreichung des Zustandes der Vollkommenheit kennzeichnet. Wer den androgynen Zustand erreicht, erreicht gleichzeitig den Zustand der Vollkommenheit und Ihr könnt den Zustand der Vollkommenheit nicht erreichen, ehe Ihr den androgynen Zustand erreicht. Wer sehr schnell dahin kommen möchte, kann das in einer Paarbeziehung erreichen; und in dem Augenblick, in dem der androgyne Zustand vollständig in ihm erreicht ist, werden dieser Mann oder diese Frau im selben Augenblick den Zustand der Vollendung erreichen.
Die ersten Schritte zur Androgynität zu erreichen heißt natürlich nicht, den androgynen Zustand vollständig erreicht zu haben. Und ihn als Paar zu erreichen heißt nicht, dass beide Liebenden ihn notwendigerweise erreichen werden. Es gibt Situationen, in denen die Frau den androgynen Zustand erreichen kann und der Mann nicht, oder umgekehrt. Warum? Weil einer von ihnen vielleicht noch nicht die spirituellen Neigungen hat, nicht daran interessiert ist. Das heißt aber nicht, dass derjenige, der den androgynen Zustand erreichen möchte, dadurch behindert sein sollte, nur weil der andere ihn noch nicht möchte. Der androgyne Zustand kann in diesem Fall dennoch erreicht werden, eine perfekte Kontinenz vorausgesetzt. Betrügt Euch nicht selbst, indem Ihr Euch sagt: „selbst wenn ich nicht kontinent bin, kann ich trotzdem den androgynen Zustand verwirklichen.“
Kürzlich wurde das Buch Japa Yoga veröffentlicht (Anm. d. Übers.: bezogen auf die rumänische Übersetzung), in dem einige geheime Mantras erwähnt werden. Ist es ratsam, daraus Informationen zu übernehmen und sie zu verwenden?
Wenn Ihr die entsprechende Einweihung in die betreffenden Mantras habt, könnt ihr sie verwenden. Selbst wenn Ihr sie benutzen wollt, ihr jedoch nicht einen bestimmten Grad spiritueller Vollendung erreicht habt und besonders, wenn Ihr keine Vollendung in Yoni Mudra erreicht habt, werden die unter Euch, die die Einweihung nicht erhalten haben, sehen, dass Ihr sie zwar benutzt, dass aber diese mentalen Äußerungen keine Früchte bringen werden. Wenn Ihr Vollkommenheit in Yoni Mudra erreicht habt, könnt Ihr jedes Mantra verwenden, mit Ausnahme von Para Bija, welches einer außerordentliche innere Vorbereitung bedarf, über die ich hier nicht sprechen werde. Wenn Ihr Euch also befähigt fühlt, Yoni Mudra perfekt zu praktizieren, könnt Ihr das tun.
Aber wann immer Ihr ein Mantra verwendet, solltet Ihr versuchen, dabei zu bleiben, bis Ihr deutlich einige spirituelle Fortschritte erreicht, denn ansonsten werdet Ihr feststellen, dass Ihr mit so vielen Mantras arbeitet, dass Ihr völlig verwirrt sein werdet, denn es gibt Zehntausende davon und Ihr solltet nicht vergessen, dass Ihr nur ein Leben habt; und wenn Ihr immer weiter Mantras anhäuft und irgendwelche Wesen aus der Astralebene in Euren Träumen auftauchen und Euch noch weitere 200 Mantras offenbaren, dann werdet Ihr nur darüber glücklich sein, so viele Mantras angesammelt zu haben, und damit hat es sich. Manche Bücher sind voll von diesen Mantras, aber das heißt noch lange nicht, dass ihr Autor irgendeinen hohen spirituellen Grad erreicht hat. Entsprechendes gilt auch für Euch, die Ihr, sagen wir, 700 Einweihungen in 700 Mantras erhalten habt und 700 Formen von Laya Yoga kennt.
Es ist wichtiger, wahre spirituelle Fortschritte zu ereichen, indem man ein Mantra verwendet. Wenn Ihr in der lächerlichen Situation seid, dass Ihr 7 Mantras von 7 Kosmischen Kräften kennt, aber immer noch geistesabwesend, sorglos, eifersüchtig und durcheinander seid, dann könnt Ihr von Euch sagen, dass ihr sie völlig umsonst kennt. Wenn Ihr aber zumindest eines dann benutzt, wenn Ihr es sollt, und Ihr wirklich eine fundamentale, radikale, innere, klare Umwandlung erlangt, die von anderen bemerkt und bewundert werden kann, die dann sagen: „Du bist vorher dumm gewesen, aber jetzt bist Du gescheit! Du warst ohne Vitalität und jetzt bist Du vital! Bravo!“, dann ist es sehr gut. Aber wenn Ihr immer weiter Mantras ansammelt, ohne in die Tiefe zu gehen, werdet Ihr feststellen, dass das keine große Sache ist.
Kann man das Gebet „Vater Unser“ vor der Handlung anstelle der Widmung sprechen?
Nein. Es kann bestenfalls in unserem Inneren einen Zustand der Verschmelzung mit Gott schaffen, aber nicht die Widmung ersetzen, weil die Widmung unsere Gabe ist, die wir direkt Gott geben, dem wir die Früchte unserer Handlungen darbieten. Das hat keinen Bezug zum Gebet. Ich kann das „Vater Unser“ aufsagen, um mich nahe bei Gott zu fühlen, aber das schließt nicht aus, ihm gleichfalls die Früchte meiner Handlung zu opfern. Das sind zwei verschiedene Dinge. Das sollten wir nicht miteinander verwechseln. Wenn Ihr fühlt, dass es schwierig ist, sich Gott zu öffnen, um die Widmung durchzuführen, könnt ihr vorher das „Vater Unser“ sprechen. Ihr betet das „Vater Unser“ und fühlt diesen Zustand einer empathischen Verschmelzung, dass Gott Euch umarmt, wenn Ihr das „Vater Unser“ mit Gefühl sprecht, und danach führt ihr dann die Widmung als solche durch.
Das „Vater Unser“ zu beten, den Zustand der Verschmelzung mit Gott zu fühlen und danach zu sagen: “In Ordnung, ich habe nun gewidmet, jetzt kann ich mit meiner Geliebten Liebe machen. Ich habe gewidmet und Gott hat mir geantwortet“, hat aus Sicht der karmischen Loslösung keinerlei Wirkung, weil der Akt des Opferns der Früchte unserer Handlungen ein anderer Vorgang ist, der nichts mit dem „Vater Unser“ zu tun hat. Das „Vater Unser“ ist das „Vater Unser“ und die Widmung der Früchte unserer Handlungen an Gott ist etwas völlig anderes. Das sind unterschiedliche Dinge und sie sollten nicht miteinander verwechselt werden.
Wenn wir widmen, ist es dann genug zu sagen „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ und sich dreimal zu bekreuzigen?
Nein, weil das eine Handlung der Integration in die Dreifaltigkeit ist. Wenn wir danach zu uns selbst oder sogar mit lauter Stimme sagen: „Himmlischer Vater, ich widme Dir die Früchte der Handlung, die ich gerade durchführen will, ich flehe Dich an, lass mich verstehen und erkennen, ob Du sie annimmst!“, dann ist es korrekt. Warte danach in einem Zustand der Verinnerlichung, um zu fühlen, ob Dich dieser göttliche, transfigurierende Fluss, wie eine Reaktion, wie eine erhabene ekstatische Brise erreicht und dein Wesen durchflutet. Wenn das eintritt, bedeutet es, dass Deine Widmung angenommen wurde, dass die Früchte der Handlung, die Du gerade durchführen willst, wirklich Gott geopfert sind, und dass Er sie angenommen hat.
Nur das „Vater Unser“ zu sprechen oder „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ und sich dreimal zu bekreuzigen und dann die Handlung durchzuführen, diese Geste fragt nur nach zusätzlicher Hilfe Gottes für die Handlung, die Ihr durchführen werdet, aber ihre Früchte gehören Euch. Gott kann die Früchte nur annehmen, wenn Ihr sie Ihm klar und deutlich geopfert habt. Die Widmung ist ein Akt des freien Willens…